Blick ins Büro von Ippolito Fleitz Group
Ungewöhnlich farbig für ein Architekturbüro ist die Stuttgarter Zentrale der Ippolito Fleitz Group: Von den abhängten Decken hängen Pflanzen, jeder Raum ist in einer anderen Farbe gehalten – ob dunkles Aubergine, helles Taubenblau oder dunkles Grün – jeder Raum bekommt so seine eigene Atmosphäre. Um die offene Küche legt sich eine große Bibliothek. Erweitert wird sie monatlich dank dem Bücherbudget, das den Teams zur Verfügung steht. Von den Decken hängen bunte Stoffbänder, die als Lichtschalter für die einzelnen Arbeitsplätze funktionieren.
Die Stoffe durften sich die Mitarbeiter aus einem Textilarchiv aus den 19050er Jahren selber aussuchen. In dem Büro von Ippolito Fleitz gibt es viel zu entdecken. Zum Beispiel, wenn man hinunter in die Materialbibliothek geht. Dort sitzt zwischen Teppichmustern, Stoffproben, Holzproben und vielem mehr die Materialentwicklung des Planerbüros.
In der Materialbibliothek sitzt zwischen Teppichmustern, Stoff- und Holzproben und vielem mehr die Materialentwicklung des Planerbüros. ©Zooey Braun
Dass das Büro einem Wunderland gleicht ist nicht verwunderlich: Denn nicht nur ästhetisch, sondern auch inhaltlich ist ippolito fleitz ein ungewöhnliches Planerbüro. Sie beschäftigen sich neben Architektur und Innenarchitektur auch mit Produktdesign und Kommunikationskonzepten. Deshalb ist das Büro nicht nur Arbeitswelt, sondern auch Experimentierraum für die Architekten, Innenarchitekten und Produktdesigner, die dort arbeiten. In ihren eigenen vier Wänden probieren die Planer schon im Vorhinein aus, was sie später eventuell Kunden anbieten.
Denn ippolito fleitz hat sich zum Ziel gesetzt die Nutzer ihrer Produkte und Projekte zu berühren. Um das zu schaffen, steht Neugier an erster Stelle. Denn nur wer neugierig bleibt, kann unerwartete Lösungen und unerwartete Projekte schaffen. Und neugierig – so viel ist sicher – bleibt man, wenn man ins ippolito fleitzs Räumen arbeitet. Denn zu entdecken gibt es dort viel.
Dieser Artikel stammt aus der Novemberausgabe 2020 des Baumeisters. Das Architekturmagazin wird – ebenso wie New Monday – von GEORG Media herausgegeben.
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