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Ein Blick in das Büro von EGL

Die Jobbörse New Monday und die Garten+Landschaft stellen jeden Monat ein Büro vor und werfen einen Blick hinter die Kulissen. Dieses Mal besuchte die Redaktion die EGL in Landshut.
Veröffentlicht am 07.07.2020

Aus der Aufbruchsstimmung der 1968er-Jahre entstand 1969 die EGL – Entwicklung und Gestaltung von Landschaft – als alternatives Modell zu hierarchischen Modellen der Planungsbüros. Als GmbH aufgebaut basiert die EGL auf der Beteiligung der Mitarbeiter. New Monday besuchte das Regionalbüro in Landshut, wo auch einst Günther Grzimek arbeitete, um sich die Gesellschaftsstruktur genauer anzusehen. 

Es waren die 1968er und der Umschwung lag auch an den Hochschulen in der Luft. An der Hochschule Kassel arbeiteten damals Professor Günther Grzimek, Arnim Koch und Jan Michael Runge. Alle drei störten sich an der hierarchischen Struktur von Planungsbüros. Als Gegensatz dazu gründeten die drei Landschaftsarchitekten die EGL in Kassel. Das Geschäftsmodell basiert auf einer GmbH mit Mitarbeiterbeteiligung. Da Grzimek Anfang der 1970er an die TU Weihenstephan wechselte – auch da er von 1968 bis 1972 den Olympiapark gestaltete – eröffnete er 1980 in Landshut, in der Nähe seines Wohnortes, einen weiteren Standort. 

Die Mitarbeitergesellschafter haben mittlerweile die ursprüngliche Anteilsmehrheit der Gründergesellschafter übernommen. Auch die Standorte haben sich mittlerweile mit über 50 Mitarbeitern auf acht erweitert: Neben den ursprünglichen Standorten Kassel, Landshut und Hamburg, sind nun auch Regionalbüros in Lüneburg, Erlangen, Leipzig, Düsseldorf und Brandenburg an der Havel. Das innovative Geschäftsmodell ist bis heute erhalten. In der Praxis bedeutet dies, dass sich Mitarbeiter nach zwei Jahren als Gesellschafter an der EGL beteiligen können und alle Mitarbeiter bei möglichen Gewinnausschüttungen berücksichtigt werden. 

Nach über 50 Jahren ist das Geschäftsmodell noch heute selten bei Planungsbüros anzutreffen. Auch wenn es sich über die Jahre bestätigt hat: Die Mitarbeiter haben eine größere Bindung zu ihrem Arbeitgeber, ein hohes Verantwortungsbewusstsein und die Möglichkeit, sich zu beteiligen.

Dieser Artikel stammt aus der Juliausgabe 2020 der GARTEN+LANDSCHAFT. Das Magazin für Landschaftsarchitektur wird – ebenso wie New Monday – von GEORG Media herausgegeben.

 

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