Ein Blick in die Kantine von AllesWirdGutArchitekten in Wien
Der zweite Bezirk in Wien: An der Donau steht ein 1970er-Jahre Bau aus Beton. Durch eine Fensterfront im Erdgeschoss erblickt man durcheinander gewürfelte Stühle, helle Holztische, junge Leute, die mit den Tellern in der Hand einen Sitzplatz suchen. Dahinter werkelt eine junge Frau mit großen Töpfen. Ein ganz normales hippes Restaurant mag man meinen. Doch tatsächlich handelt es sich hier um die Kantine AllesIsstGut von dem Architekturbüro AllesWirdGut Architekten. In den Geschossen darüber arbeiten die circa 50 Mitarbeiter auf zwei Etagen.
In der Kantine AllesIsstGut in Wien essen und besprechen die Mitarbeiter von AllesWirdGut Architektur Wien. Bild: © tschinkersten fotografie, 2018
2018 entschieden sich die Architekten auch das Erdgeschoss zu mieten, um dort ihre Kantine zu eröffnen. Doch entstanden ist weit mehr als eine herkömmliche Kantine. Nämlich: ein Ort der Gemeinschaft und des Austauschs. Hier treffen sich die Mitarbeiter, um ungestört Entwürfe zu besprechen, Ideen auszutauschen oder um nach der Arbeit noch ein Glas Wein zu trinken. Um all diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist die Kantine flexibel gestaltet. Die Bänke an den Wänden lassen sich hoch- und aus dem Weg klappen, ebenso wie die Stehtische und die schwenkbaren Tischlampen. Und um sicher zu stellen, dass die Kantine auch so gut angenommen wird – wie sie es nun ist – bezogen die Architekten die Angestellten in den Entwurfsprozess mit ein. Zum Beispiel, indem sie Ihren Lieblingsstuhl beisteuerten. Daher stehen nun – vom Hocker hin zum Schaukelstuhl – eine bunte Mischung an Mobiliar in der Kantine. Genauso durchmischt, wie das Team das darin arbeitet und isst.
Die Panele an der Wand sind ausklappbar und sind wahlweise Bank oder Abstelltisch. Bild: © tschinkersten fotografie, 2018
Dieser Artikel stammt aus der Augustausgabe 2019 des Baumeisters. Das Architekturmagazin wird – ebenso wie New Monday – von GEORG Media herausgegeben.