Als Architektin im Prä IBA Werkstattlabor
Alexandra Tishchenko arbeitet als Projektkoordinatorin am Urban Research Institut "Prä-IBA-GR-Werkstatt" in Saarbrücken, dessen Aufgabe es ist, eine Machbarkeitsstudie für eine Internationale Bauausstellung in der Großregion zu entwickeln. Die gebürtige Moskauerin hat ihren Masterabschluss an der Schule für Architektur Saar absolviert. Ihr Studium führte sie unter anderem zurück in ihre Heimatstadt, nach Brünn (Tschechien), nach Frankreich, Spanien, Marokko und in die Niederlande.
Beschreibe Deinen Job in 3 Sätzen!
Ich arbeite als Projektkoordinatorin im Prä IBA GR Werkstattlabor. Das bedeutet, dass ich die Chance habe an der Präfigurationsphase der Internationale Bauausstellung in der Großregion mitzuarbeiten. Es ist eine Arbeit, die das Wissenschaftliche mit viel Lust am Experimentieren vereint und eine Arbeit, die das Loslassen des Bekannten und des Gewohnten erfordert. Mein Alltag besteht aus Kommunikation und Vision und erlaubt mir über zukünftige Lebensszenarien nachzudenken, neue Sichtweisen auszuprobieren und bringt mich mit den außergewöhnlichsten Menschen zusammen.
Wie kamst Du zu der Stelle?
Die Chance an der Machbarkeitsstudie für einer IBA in der Großregion mitzuwirken, bekam ich letztes Jahr, als sich das jetzige Prä – IBA – Labor gerade erste gründete. Ich kam ins Gespräch mit einer ehemaligen Kommilitonin, Paulina Knobe, die ebenfalls Interesse hatte an der IBA Großregion mitzuwirken. Gemeinsam ergriffen wir die Initiative, überzeugten mit unserer Bewerbung den Leiter des Prä IBA Labors, Prof. Dipl. – Ing. Stefan Ochs von der Schule für Architektur Saar und sammelten vorab erste Ideen und Inspirationen im Netzwerk des „IBA meets IBA“ und bei der Konferenz „Internationale Bauausstellungen“.
Was ist das Besondere an Deinem Job?
Als Prä IBA Labor macht man es sich zur Aufgabe über die Zukunft von Regionen nachzudenken. Man begibt sich auf die Suche nach einem innovativen Weg und lernt, ein Innovationsformat zu koordinieren, welches sowohl renommiert als auch sehr umstritten ist. Die Perspektive in einem realen Labor an der Zukunft der Region, in der ich so gerne lebe, mitzuwirken, die Chance die gesellschaftlichen und regionalen Entwicklungen mitzugestalten und aus einem fiktiven Bild, ein Narrativ zu spinnen und an der daraus entstanden Vision zu arbeiten, ist das Herausragende an meinem Job.
Woran arbeitest Du momentan?
Die Aufgaben des Prä IBA Teams ist es bis Ende diesen Jahres eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, ob und wie eine Internationale Bauausstellung in der Großregion, einer Region, welche aus fünf Teilregionen besteht, installiert werden kann.
Die Großregion ist ein politisches Konstrukt, basierend auf Freiwilligkeit, bestehend aus Luxemburg, Wallonien, Lothringen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, eine IBA in dieser Region zu etablieren, würde bedeuten den Motor für die Entwicklung der Zukunft dieser Regionen anzuwerfen. Die Zeit der Pandemie hat, in einer Region mit so vielen nationalen, kulturellen und sprachlichen Barrieren, den Wert der Grenze in den Vordergrund gestellt und fordert nun zielweisende und zukunftsfeste Konzepte für die Region. Und dies kann eine IBA liefern.
Was ist der Vorteil gegenüber einem klassischen Planungsbüro?
Meine Arbeit im Prä IBA Labor kann man nicht mit dem klassischen Planungsbüro vergleichen, denn wir nehmen nicht an Architekturwettbewerben teil und betreuen auch keine baulichen Projekte. Stattdessen führen wir einen Diskurs über die aktuellen Fragen der Zukunft der Architektur, Landschaftsarchitektur, Regionalplanung und -entwicklung und suchen nach Antworten auf die Frage “Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben?“.
Wir sprechen über neue Bautypologien, darüber welche neue Gebäudetypen entwickelt werden können, was wir in zehn oder zwanzig Jahren von der Architektur erwarten und was die Architektur und Planung bis dahin leisten muss. Wir sprechen auch über das Bauen an sich, jedoch ohne den Zwang der finanziellen Gewinnorientierung und der modernen Reglementierungen, sondern aus einem Blickwinkel, der es uns erlaubt, Dinge neuzudenken und andere, etablierte zu überdenken.
Welchen Rat würdest Du jemandem geben, der in deiner Branche arbeiten möchte?
Man braucht viel Geduld. Das projektorientierte Arbeiten und Denken das Architektinnen und Architekten so nah liegt, bezieht sich auf eine relativ kurze Zeitspanne. Das worüber wir heute im Prä IBA Labor diskutieren, wird erst in einigen Jahren, Jahrzehnen sogar, eintreten und man braucht einen langen Atem, um am Ball zu bleiben und die lange Phase der Ungeduld in Vorfreude zu verwandeln.
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