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Als ArchitektIn beim Start-Up – Baukobox

Es muss ja nicht immer das Architekturbüro sein. Als ArchitektIn kann man auch im Start-Up, bei einer Gemeinde, einem Immobilienentwickler oder in der Beratung arbeiten. Wir stellen Euch Arbeitgeber der anderen Art vor und finden heraus, wie es ist dort zu arbeiten. Die Informationsflut im Internet ist unüberschaubar geworden. Das betrifft auch den Bereich der Architektur und Baukonstruktion. Wir sprachen mit den Architekten Sebastian Lelle und Christian Wolf von der digitalen Plattform baukobox, wie man es trotzdem schaffen kann, die relevanten Informationen zu finden. Interview: Alexander Russ
Veröffentlicht am 13.12.2020

Das baukobox-Gründerteam besteht aus den beiden Architekten Sebastian Lelle und Christian Wolf sowie dem Informatiker Martin Memmel (Mitte). 

Worum geht es bei baukobox?
Unsere Webplattform „baukobox“ ist eine interaktive Datenbank sowie Netzwerk- und Wissensplattform für die Arbeit von Architekten und Bauproduktherstellern. Sie ist die erste interaktive, web-basierte Applikation, mit der Datenbestände über Baukonstruktionen verwaltet werden können. Anhand interaktiver Fassadenzeichnungen von realisierten Projekten bietet die „baukobox“ gewerkeübergreifende Bauteildarstellungen, Expertenwissen und ausführliche Produktinformationen. Besonderen Fokus legen wir auf die Vermittlung von baukonstruktivem Fachwissen. Unsere Nutzer sollen nicht einfach nur nach interessanten Details und Bauteilanschlüssen stöbern können, sondern auch verstehen lernen, wie diese im Zusammenhang funktionieren.

Wie setzen Architekten baukobox ein?
Besonders als Student oder junger Architekt verfügt man naturgemäß noch nicht über den Fundus an Inspirations- und Lösungsmöglichkeiten für die Planung baukonstruktiver Details. Dies trifft insbesondere auf die Verknüpfung von Bauteilen mit Produktlösungen zu, die man in der Regel erst über Berufsjahre in der „baulichen Praxis“ erhält. Die „baukobox“ ist also eine Wissensplattform, die als digitales Werkzeug vor allem Studierende und junge Architekten bei der Recherche konstruktiver Details unterstützen soll.

Mit wem haben Sie bei der Produktentwicklung zusammengearbeitet?
Die erste Idee zur „baukobox“ hatten wir in unserer Zeit als Architekten und wissenschaftliche Mitarbeiter in der Baukonstruktionslehre am Fachbereich Architektur an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK). Über unser Seminar „Fassade 4.0“ konnten wir Beispiel-Content generieren. Realisiert haben wir die Webplattform dann als SpinOff in transdisziplinärer Zusammenarbeit mit Experten des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz DFKI.

Welchen fachlichen Hintergrund hat Ihr Team und wie bringen die jeweiligen Mitarbeiter ihr spezifisches Fachwissen ein?
Als Architekten bringen wir langjährige Erfahrung in Planung, Projekt- und Bauleitung und der Architekturlehre an Hochschulen ein. Unsere IT-Spezialisten mit fachlichen Schwerpunkten im Bereich „Smarte Daten“ und „Wissensdienste“ konnten die technische Infrastruktur der „baukobox“ entwickeln. Angehende Architekten und Werkstudenten mit starkem konstruktivem Background ergänzen das Team bei der Aufbereitung der Referenzprojekte und Zeichnungen.

Wie wird sich die Arbeit des Architekten durch die Digitalisierung verändern? Können Sie uns einen möglichen Ausblick auf die Zukunft geben?
Die Architektur und damit auch die Baukonstruktion wird zunehmend durch die voranschreitende Komplexität der Planungsprozesse geprägt. Vor allem in Hinblick auf die nahezu unüberschaubare Vielfalt an Konstruktionsprinzipien sowie technischen und bauphysikalischen Normen fällt es Architekten zunehmend schwer, die optimale Lösung für spezifische baukonstruktive Problemstellungen zu finden. Insbesondere in der digitalen Transformation, die mit Verzögerung auch in der Baubranche angekommen ist, sehen wir hier enormes Potential. Der überlegte und effiziente Umgang mit der steigenden Flut und Vielfalt an Informationen, die ständig und überall im Netz verfügbar sind, wird maßgeblich für eine erfolgreiche Arbeit des Architekten sein. Der Architekt muss sich digitaler Tools bedienen, die die für ihn relevanten Informationen möglichst effizient vernetzen, präzise filtern und ihn so bei seiner Arbeit bestmöglich unterstützend begleiten.

 

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