Na toll, und jetzt? Blockbau
Heute: Blockbau
Blockbau besteht aus: Johann Kuhn und Kevin Rack. Bild: Michelle Mantel
Johann Kuhn und Kevin Rack kennen sich aus dem Architekturstudium am KIT Karlsruhe. Die Idee unter dem Namen Blockbau Möbel zu entwerfen, entstand aus der Idee heraus, sich mit Gestaltung jenseits der Architektur zu beschäftigen. Der Name entstand im 4. Semester im Studio Städtebau – dort bezeichnete er jedoch die Entwurfsgruppe von Kuhn und Rack. Sie behalten den Namen kurzerhand, da er ihre Entwurfsprinzipien transportiert: Fügungsprinzipien, ausgeklügelte Konstruktionen und eine klare Materialästhetik.
Was hat euch während der Ausbildung geprägt?
An der Architekturfakultät des KIT arbeiten alle Studierenden in großen Entwurfsstudios zu 40-80 Leuten. Hier spielt sich während des Studiums das gesamte (Privat-)Leben ab. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Studenten, die dadurch zwangsläufig entsteht, prägt natürlich. Außerdem kann man jedes Semester zwischen unterschiedlichen Professoren wechseln. Die Mischung aus unterschiedlichen Herangehensweisen – von traditionell, über materialbezogen hin zu bildhaft – hat sich sehr stark auf unsere Arbeit ausgewirkt.
Architektur oder Produktdesign?
Beides – die Symbiose ist das was uns reizt.
22.24 ist ein Armstuhl aus gebogenem Stahlrohr. Die Sitzschale, die aus einer Schlaufe geformt ist, liegt auf dem Rahmen auf.
Ist Produktdesign Architektur in kleinerem Maßstab?
Uns macht es vor allem Spaß frei in den Maßstäben zu wechseln und Konzepte entsprechend zu skalieren. Es gibt natürlich viele Überschneidungen zwischen Produkt- und Architekturentwürfen. Besonders interessiert und die Grenzen zwischen diesen Disziplinen: Wann wird zum Beispiel ein Möbel zur Architektur und andersrum?
Welches Möbel hat Euch zuletzt sprachlos gemacht?
Das niederländische Architekturbüro OMA hat 2013 zusammen mit Knoll eine Reihe von Möbeln unter dem Titel Tools for Life entwickelt, die dann im Rahmen des Set-Designs der Prada Fashion Show FW 2013 eingesetzt wurden.
Hocker oder Puzzle? Beides! H.12.1 besteht aus 12 Teilen, die zu einem Hocker zusammengefügt werden können.
Was bricht Euch das Herz?
Wenn sich Leute ein “Wohnzimmer” kaufen…
Wovor habt ihr Angst?
Das man sich an den alltäglichen Kleinst-Aufgaben und der Produktion der Möbel zeitlich so sehr aufreibt, dass der kreative Prozess auf der Strecke bleibt.
Was kommt als nächstes?
Wir hätten als Studio Lust Architektur und Produktdesign noch stärker zu verknüpfen und würden gerne auch Projekte in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen anstoßen.
Das Format "Na toll, und jetzt" entsteht im Rahmen der Baumeister Academy: ein Praktikumsprojekt des Architekturmagazins Baumeister und wird unterstützt von GRAPHISOFT und der BAU 2019.