So geht das! 3 Tipps, um Mitarbeitende zu motivieren
In der letzten Folge unserer Serie So geht das! sprachen wir über das Arbeitsklima als Ganzes. Heute zoomen wir in das Büro und betrachten die individuelle Motivation der einzelnen Teammitglieder. Wovon diese maßgeblich abhängt, erzählt uns Jörg Finkbeiner, Co-Geschäftsführer von Partner und Partner Architekten.
Stellenausschreibungen überschlagen sich zuweilen im Sonderleistungs-Wettbewerb: ob Müsli-Flatrate, Yogastudio-Mitgliedschaft oder Elektroroller – manche Unternehmen scheinen eher auf Objekte als auf Zwischenmenschliches zu achten. Was Jobsuchende und Angestellte jedoch wirklich wollen, lässt sich im Report „Arbeitsmotivation 2019“ des Unternehmens Manpower herauslesen: am Wichtigsten ist den meisten Menschen ein gutes Arbeitsverhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten. Für fast die Hälfte aller Befragten sind gute Beziehungen am Arbeitsplatz das Hauptkriterium für Motivation im Job. Ein Drittel wünschen sich sogar ein gutes Verhältnis über die Arbeit hinaus. Weitere Punkte sind flexible Arbeitszeiten, kostenlose Getränke und – für immerhin ein Viertel wichtig – guter Kaffee.
Jörg Finkbeiner, Geschäftsführer von Partner und Partner Architekten, erzählt uns, wie er gemeinsam mit Co-Chef Klaus Günter die Motivation ihrer 14 Mitarbeitenden aufrechterhält.
Tipp 1: Identität schaffen
Die Ausrichtung eines Büros, das Profil der Projekte und Ausschreibungen, schafft die Grundlage für ein gemeinsames Gesicht nach außen. Partner und Partner Architekten fokussiert sich auf Holzbauweise und nachhaltiges Bauen. „Motivation entsteht dann, wenn Menschen sich mit einer Sache identifizieren“, sagt Finkbeiner, der sich der Relevanz einer klaren Kante bewusst ist. „Um die Identifikation im Bewusstsein zu bewahren, besteht die Aufgabe darin, unser unternehmerisches Profil regelmäßig gemeinsam zu überprüfen und im Team weiterzuentwickeln.“ Aus diesem Grund findet beispielsweise jedes Jahr eine Klausurtagung statt. Dort werden Probleme angesprochen, Wünsche formuliert und Aufgaben verteilt. „So entstand die Idee regelmäßiger Kurzvorträge, um internes Wissen der Kollegschaft zur Verfügung zu stellen. Außerdem halten sich die Mitarbeitenden in wöchentlichen Teamsitzungen auf dem aktuellen Stand ihrer Arbeit. Gemeinsamkeit entsteht darüber hinaus über die Arbeit am selben Projekt.“
Tipp 2: Entwicklung ermöglichen
Fortbildungen zu unterstützen, ist für Finkbeiner eine Selbstverständlichkeit. Niemand muss sich dafür Urlaub nehmen, denn sie werden als Arbeitszeit angerechnet und die Kosten dafür übernommen. Die fachliche Weiterentwicklung findet auch im normalen Arbeitsalltag statt. „Sofern möglich, verteilen wir die Projekte entsprechend den Interessen“, sagt der Geschäftsführer. „Darüber hinaus möchten wir das Profil unseres Büros in Zusammenarbeit mit dem Team sukzessive schärfen. Das bedeutet, dass sich unsere Mitarbeitenden entsprechend unser architektonisch-planerischen Ausrichtung fortbilden. Und dieser Prozess verfeinert am Ende wiederum unsere Ausrichtung.“
Tipp 3: Individuelle Lösungen finden
„Jeder Mensch hat eigene Bedürfnisse, die Lebenssituation ändert sich, mitunter steigt die Arbeitsbelastung akut an. Mein Geschäftspartner und ich bemühen uns, für solche Belange stets offen zu sein“, erzählt Finkbeiner. Die Chefs gehen individuell auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden ein, sofern umsetzbar. „Dem Wunsch nach verkürzter Arbeitszeit für die Kinderbetreuung sind wir beispielsweise nachgekommen.“ Sie führen jedes Jahr Mitarbeitergespräche, in denen sie über Ziele, Erwartungen und Wünsche sprechen. „Auf diese Weise entsteht ein transparentes Arbeitsklima, in dem sich - hoffentlich - alle ernst genommen fühlen“, fügt der Architekt hinzu. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir sehr viel Zeit miteinander bei der Arbeit verbringen. Da sollte alles stimmen.“